Ergotherapie - Tobias Kolberg

Was ist Ergotherapie?

Ergotherapie bewirkt größtmögliche Eigenständigkeit von Erkrankten im Beruf, sozialen Umfeld, Schule und Alltag, durch Wiederherstellung, Entwicklung, Verbesserung oder Erhaltung von motorischen, nervalen, psychischen und kognitiven Funktionen und Fähigkeiten mittels bestimmter ergotherapeutischer Maßnahmen.

Funktionen und Fähigkeiten eines Menschen können z.B. durch einen Schlaganfall verloren gehen oder bei Kindern auf Grund von Entwicklungsstörungen in nicht ausreichendem Maße ausgebildet sein.

Ergotherapie hat einen ganzheitlichen Ansatz und schult so nicht nur die Motorik, sondern das ganze menschliche System: Bewegung - Wahrnehmung – Aufmerksamkeit und Koordination.

Durch diese Behandlungsform:

  • verbessern sich körperliche und psychische Zustände
  • wird der Leidensdruck gesenkt
  • kann eine Schmerzlinderung erfolgen
  • kann Pflegebedürftigkeit hinausgezögert werden uvm.

Unsere Fachgebiete:

Pädiatrie (auch Kinderheilkunde)

Ergotherapie in der Pädiatrie beschäftigt sich mit der motorischen, sozialen, kognitiven und psychischen Entwicklung des Kindes. Bei bestehenden ein Defiziten, werden diese durch spezielle Testverfahren und Beobachtungen genauer definiert. Die Therapie wird individuell gestaltet und auf das jeweilige Kind angepasst.

Beispielerkrankungen:
  • ADS/ADHS
  • motorische/soziale/kognitive/psychische Entwicklungsverzögerungen oder -störungen
  • Teilleistungsschwächen
  • Lese-Rechtschreib-Schwächen
  • Dyskalkulie
  • Legasthenie
  • Autismus

Orthopädie

Ergotherapie in der Orthopädie behandelt Einschränkungen des Stütz- und Bewegungsapparates, das heißt der Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenke. Diese können durch angeborene Fehlbildungen, erworbene Erkrankungen oder Traumata entstehen. Behandelt werden diese durch zum Beispiel passive Mobilisation und/oder funktionelle Übungen.

Beispielerkrankungen:
  • Arthrosen
  • Arthritis
  • Rheuma
  • Osteoporose
  • Versteifungen
  • Rupturen der Bänder

Neurologie (oder Nervenheilkunde)

Die Neurologie bezieht sich auf Erkrankungen des zentralen und peripheren (äußeren) Nervensystems. Hierbei handelt es sich oft um langfristige und teilweise nicht vollständig wiederherstellbare Einschränkungen, sodass der Schwerpunkt neben dem Wiedererlernen verloren gegangener Funktionen auch auf dem Erlernen des Umgangs mit dem Defizit und dem Verhindern von weiteren Einschränkungen liegen kann. In der Neurologie wird unter anderem durch spezielle Behandlungsmethoden die Wahrnehmung des Patienten geschult, durch ergotherapeutische Mittel oder funktionelle Übungen die Defizite gemindert.

Beispielerkrankungen:
  • Schlaganfall
  • Lähmungen
  • Epilepsie
  • Parkinson
  • Wahrnehmungsstörungen

Psychiatrie

Ergotherapie in der Psychiatrie beschäftigt sich mit allen Arten seelischer Erkrankungen. Der Fokus liegt auf dem Erkennen und Annehmen der Erkrankung, sowie dem Wiedererlernen der verlorenen Kompetenzen im Alltag. Dafür werden oft ergotherapeutische Mittel wie Seidenmalerei, Ton, Speckstein oder ähnliches eingesetzt. Anhand dieser Mittel können Kompetenzen wie Frustrationstoleranz, Geduld, Ausdauer und ähnliches beübt werden.

Beispielerkrankungen:
  • Depressionen
  • Schizophrenien
  • Bipolare Störungen
  • psychosomatische Störungen
  • Neurosen

Gerontologie

Die sogenannte Altersheilkunde vereint alle Bereiche der Ergotherapie, bezieht dabei jedoch auch die spezifischen Besonderheiten des alternden Menschen mit ein. Da ältere Menschen oft an mehreren Erkrankungen leiden ist vor allem in diesem Bereich eine ganzheitliche Sichtweise des Menschen wichtig.

Beispielerkrankungen:
  • Demenz
  • Alzheimer
  • Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
  • Depressionen
Maßnahmen:
  • motorisch-funktionelle Behandlung
  • sensomotorisch-perzeptive Behandlung
  • psychisch-funktionelle Behandlung
  • Hirnleistungstraining
  • ADL-Training und Hilfsmittelberatung